Charlie Chaplin Walk, Motion Picture, Jan. 1918; The Masquerader Scene
FISCHGRÜNDE 4/11
The Masquerader – Ende August erschien
The Masquerader, die zweite Burleske, die Chaplin
im Filmstudio ansiedelte, das zweite Mal
auch, dass er eine Frauenrolle spielte. Clippings
Fritz Hirzel, Chaplins Schatten.
Bericht einer Spurensicherung. Zürich 1982
Im Strassenanzug betritt Chaplin die Garderobe des Studios,
wo er sich sein Kostüm anzieht, das klassische mit
Melone, Schnauz und Kittel, nicht ohne Zeit zu finden für eine Puderschlacht mit Fatty Arbuckle. Der dramatische,
ernste Film, das Melodrama wird auf den Arm genommen.
Einen Dicken, welcher mit gezücktem Messer über
der Wiege seines Babys kniet, soll Charlie, der beinahe seinen
Auftritt verpasst, vor der Tat bewahren. Mit dem Regisseur
hat er gleich Krach, es kommt zu turbulenten Szenen, zu einer
Keilerei, zum Sprung durch das Kulissenfenster.
Einmal wirft Charlie gleich zwei Bühnenarbeiter um, einmal
dreht er sich, fast wie in einem Spiegel, in einem Ballett,
mit einem anderen im Kreis, der eine ausgehängte Türe trägt.
Bald ist er mit zwei Mädchen beschäftigt, die ihm ein
Präsent, eine Ente aus Stoff, verehren.
Er küsst sie beide, beinahe verpasst er darüber seinen
Auftritt. Wie auch immer, die Szene ist ruiniert, Charlie,
der kleine Akteur, wird gefeuert, schleicht sich aber als Dame
verkleidet wieder ein, mit einem Pelz um den Hals, die
Hände im Pelzmuff, mit Modehut und schwarzer Lockenperücke.
So dringt er als Dame ins Direktionsbüro des Studios
vor, flirtet mit Charlie Murray, dem Regisseur; der Schmus scheint
unumgänglich für eine Frau, die eine Rolle bekommen soll.
Zuletzt sitzt er erneut in der Garderobe, trennt sich von den femininen
Utensilien und Ingredienzien, da wird er entdeckt, das Spiel ist aus.
The Masquerader Clippings
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