German The Pilgrim Poster. 1923, Terra-United Artists

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ENGELSZUNGEN 4/5


The Pilgrim Hier ist er wieder, der entflohene

Häftling aus The Adventurer. Er wird empfangen. In The

Pilgrim. In Priesterkleidung. Der Sheriff steht am

Bahnhof. Zuletzt, an der amerikanisch-mexikanischen Grenze, lässt der ihn frei. Charlie begreift‘s nicht.



               Charles Chaplin, Does the public know what it wants?

               The Adelphi, 8. Januar 1924


Wenn ich eine Komödie drehe, lasse ich die Fehler meist

drin, weil eine gewisse Spontaneität in ihnen liegt. Und manchmal

auch der berechtigte Ärger darüber, dass es die falschen

Dinge sind, welche die Lacher bringen.

      Beim Dreh zu The Pilgrim hatte ich statt der üblichen Melone

den flachen Hut eines Klerikers auf. Als ich auf der

Bahnhofsplattform auf und ab ging und sehr würdig zu sein

suchte, flog mein Hut fort.

      Ich war sehr irritiert, denn ich spürte, dass das, was wir

gemacht hatten, ziemlich gut war. Und nun würden wir die Szene

nochmals aufnehmen müssen. Das machten wir.

Und es gelang uns den Hut an seinem Platz zu behalten.

      Aber als beide Aufnahmen vorgeführt wurden, fanden wir

die zuerst gedrehte besser, von dem einen Fehler abgesehen.

Als wir den ersten Take anschauten, brach ein Fremder

im Vorführraum plötzlich in Lachen aus, und ich dachte mir:

Warum soll mein Hut nicht fortfliegen?

      Das hier war gewiss ein Element der Komödie, und ich

war über den Zwischenfall nur verärgert, weil ich meine Arbeit

konventionell einbrachte, so wie geprobt.

      Der Kameramann beharrte darauf, es halte die Aktion der

Szene auf, aber der Fehler wurde im Film beibehalten, und

das Publikum lacht bei dem Zwischenfall stets.


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Chaplins Schatten

Bericht einer Spurensicherung









The Pilgrim, Astor Theatre, St. Paul, Minn., Exhibitors Herald, May 19, 1923