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The Kid Clippings 266/268

Else Lasker-Schüler, Berliner Tageblatt, July 11, 1924.

Else Lasker Schüler, Ich räume auf! Meine Anklage

gegen meine Verleger, Lago-Verlag, Zürich, 1925, Zeichnung

von G. Schultze auf Umschlag

& 11. Juli 1924 (Freitag). Im „Berliner Tageblatt“ (...) erscheint

das Gedicht „Sigismund von Radecki“, in dem Else

Lasker-Schüler ihre Bewunderung für Charlie Chaplin zum

Ausdruck bringt. (...) Die deutsche Erstaufführung

von „The Kid“, Chaplins in den Jahren bis 1923 erfolgreichtem

Film, hatte am 9. November 1923 parallel im Tauentzienpalast

und im Ufa-Theater Nollendorfplatz stattgefunden.

In seinen Erinnerungen an Else Lasker-Schüler schreibt

Abraham Nochem Stenzel: „Das Wort ,fabelhaft‘,

das in dem kurzen Telefongespräch sicher ungefähr zehnmal

gefallen ist, und jedes Mal rührender klang, habe ich

überhaupt nicht verstanden. Was ich verstnden habe, war, dass

es im Theater am Nollendorf-Platz eine Erstaufführung

von einem Charlie-Chaplin-Film gab. Ich müsse den Film

unbedingt sehen. ,Er ist fabelhaft!‘ (...) ,Als wir vom

Chaplin-Film herausgekommen sind, haben wir kaum Zeit

gehabt, eine Tasse Kaffee zu trinken, und sofort

in ein anderes Kino hinein, wo ein zweiter Chaplin-Film läuft.“

(...) Karl Jürgen Skrodzki, Else Lasker-Schüler und der Film


„Kosmiker der Komiker“

Editorial content.


Redaktioneller Inhalt. „Freunde.

      Von Else Lasker-Schüler.“ (...)

      Sigismund von Radecki.

Ein baltischer Edelmann, Mensch und Dichter,

Und Sigismund und Schwärmer und Verweser.“ (...)

Der Sigismund besucht noch manchmal

      die Obertertia im Traum,

So brachte er mir strahlend einen blauen Falter unter Glas

      wie Zensur 1 ins Haus.

Und wir bekennen uns zu Kinonitern Schulter an Schulter,

Ausgerüstet mit Fruchtbonbons, begeistert ziehen

      wir in manchen blutigen Film.

Von Schweden Svenska hin nach Troja., II. Teil, wo der Achill

Mit den unnahbaren Händen dem Patroklos

      schrecklich Opfer bringt.

Auch Chaplin spielt im Mozartsaal; wie wir den hoch verehren!

Zwischen Dumier und Christian Morgenstern sitzt er im

      Tempel: Kunst.

Und wir verkürzen uns den Abendrest,

Indem wir Reime reimen auf Chaplin, den Kosmiker der

      Komiker.“ (...)


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Chaplins Schatten

Bericht einer Spurensicherung