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The Great Dictator Clippings 82/369

Llwellyn Miller, Hollywood, New York, July 1940.

We do not blame the usher or the doorman to refuse

to work when the manager wishes to dress him in carnival style

or make a living billboard out of him. Yes, some

managers have a very poor taste and do not fully realize

the meaning of the uniform.

(...) Photo, Exhibitors Times, May 31, 1913

& The doorman‘s position is one of trust and responsibility

(...) C. Harry Schreiber, Theatre Employees,

How A Large Chain Trains Its Personal, from The Sound Track

Book of the Theatre, Chicago, late 1940s, Photo

& Henry Voorhies, doorman at the Community Theatre,

Morristown, N. J., a Reade unit, presents a rain

bonnet to a patron on a rainy night.

(...)  Boxoffice Cover Photo, July 17, 1961

& Doorman No. 7

      Ein Immigrant schlägt sich durch

      Hier in Amerika bin ich ein doorman. Das ist der

Mann an der Tür eines Kinotheaters, der die Eintrittskarten

der Besucher abnimmt und durchreisst.

      Ich stehe in der jüdischen Gegend der Ostseite von

New York in schmucker Uniform mit goldenen Knöpfen, silbernen Schnüren und einem roten Generalsstreifen an der Hose.

Daher grüssen mich viele Gäste mit „Good morning, general.“

Im allgemeinen bin ich der Mann ohne Namen, dafür

aber prangen an meinen Armen die Nummern 7. Ich bin der

doorman No. 7 und damit muss ich zufrieden sein.

      Da gibt es nämlich eine unsichtbare Organisation, welche

das Personal ganz im Geheimen beobachtet und wenn

mal einer dem verführerischen Liebreiz einer Kundin verfällt,

dann kommt die Meldung an die Direktio, dass die

Nummer so und so zuviel geplaudert oder ein anderes

Verbrechen begangen hat.

      Der doorman wird mit Fragen geradezu überhäuft.

Neulich fragte mich eine Frau, ob im Rang derselbe Film läuft

wie im Parkett, denn sonst würde sie lieber unten

bleiben. „Sagen Sie mal, General“, fragte mich ein anderer,

„wo ist hier der beste Platz zum Schlafen?“ Das Kino

hier dient etwa nicht immer nur dem Ansehen der Filme.

Viele schlafen, viele essen und trinken Wasser und

andere wieder sitzen umschlungen in ihren Liebesträumen

und lassen sich ihre Gefühle von der Filmmusik

untermalen.

      Der doorman muss über das gesamte

Verwandschaftsverhältnis der Kunden aus der Nachbarschaft  

im Bilde sein, denn man fragt mich nach Onkels,

Tanten, Bräuten und deren Kindern im Theater. Fast täglich

kriecht auf der Strasse vor mir ein Kriegsinvalide

ohne Beine vorbei und spielt jüdische Melodien auf der Flöte,

um für Spenden zu bitten. Hinter mir höre ich zur

selben Zeit: „it‘s a hap hap happy day“ und hunderte von

Kindern jubeln dieser Melodie zu. Eine Stunde

später wieder höre ich das bekannte Sirenengeheul aus einem

Kriminalfilm, Schüsse, Schreie im Film und plötzlich

sehe ich vor mir, wie man einen überfahrenen Jungen in einen

Krankenwagen bringt. „It‘s a hap hap happy day“.

      Doch ich muss immer lächeln, das ist Kundendienst.

Ich beisse die Zähne zusammen und – lächle.

      Auch ein doorman hat mal den Wunsch dorthin zu gehen,

wo, wie man früher so sagte, der Kaiser zu Fuss

hingeht. Dabei entspinnt sich dann eine ganze Aktion.

Ich rufe den Hauptplatzanweiser, der meldet das

Ereignis dem diensthabenden Manager. Der Manager

befürwortet den manchmal dringenden Antrag.

Der Hauptplatzanweiser meldet es der Kassiererin und

diese macht einen schriftlichen Bericht in dem

Tagesabrechnungsbuch. Sie winkt mir ihr Einverständnis zu

und endlich kann ich gehen. Wenn ich zurückkomme,

wird die genaue Zeit gebucht. Somit steht für Jahre hinaus

nuchnotorisch fest, wann, wie oft und wie lange –

Vom Manager oder dem übrigen Personal gibt es keinen

guten Tag oder auf Wiedersehen, alles geht wie

eine Maschine, man kommt, man geht, niemand weiss wie

lange. Trübe Gedanken gehen einem durch den

Kopf, man lässt sich gehen. Ein Ruck wieder und ich muss

meiner Verpflichtung nachkommen und lächeln –

immer nur lächeln.

      Aber mit diesem doorman-Posten konnte ich Frau

und Kind aus der Hölle des Verderbens retten und ihnen die notwendigen Papiere schicken. (...)

                                                     Alfred Loewenthal.

(...) Aufbau, New York, March 22, 1940 

& Loewenthal, Alfred HEAD – Loewenthal, Joni WIFE –

Loewenthal, Edith DAUGHTER

(...) Alfred Loewenthal in the 1940 Census


„Don‘t miss the news of this film“

Editorial content. „THE SHOW GOES ON

      By THE EDITOR    

      Less information and more speculation has been

produced by Charlie Chaplin‘s The Dictator than by any other

picture in years. But now, at long last, we have a real

inside story about the plot and the players. Jack Oakie, who

plays the role of ,Benzino Gasolini,‘ tells of his difficulties

in keeping his chin out, and the hilarious adventures of the other members of the cast who burlesque characters now

all too familiar in the headlines. Don‘t miss the news of this

film which is one of the most important among the

fall releases.“

      Llwellyn Miller, Editor.

      See Inside Report on The Dictator,

      Hollywood, Aug. 1940.

     The Great Dictator world premiere is in New York Oct. 15, 1940

      at the Capitol and Astor Theatres.

      Capitol Theatre, 1645 Broadway (at 51st Street), New York. 

      Astor Theatre, 1531 Broadway (at 45th Street), New York.

    

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Chaplins Schatten

Bericht einer Spurensicherung